Fahrzeugpapiere sind in der Brieftasche mitzuführen

Immer wieder stelle ich in den Beratungen fest, dass der Kunde seine Fahrzeugpapiere im Fahrzeug aufbewahrt „ ... klein Moment den habe ich im Auto, ich hole ihn...“.

Bei einem Diebstahl des Kfz muss die Kaskoversicherung nicht zahlen, da es sich um eine grob fahrlässige Gefahrenerhöhung handelt. Das Oberlandesgericht Celle hat in einem Schadenfall mit Urteil vom 9. August 2007 dazu entschieden (Az.: 8 U 62/07) und kein Revision gegen die Entscheidung zugelassen.

In diesem Fall wurde der Klägerin ihr Audi Avant Quattro, der als Dienst- und Privatwagen genutzt wurde, in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 2005 entwendet. Der Kfz-Schein wurde dauerhaft in der Servicemappe des Fahrzeuges aufbewahrt. Beim Kauf wurden laut Protokoll 3 Schlüssel ausgehändigt, wobei sich später herausstellte, dass das Fahrzeug mit vier Schlüsseln ausgeliefert wurde und ein Schlüssel sich im Auto mit den Fahrzeugpapieren befunden haben soll.

Der Kaskoversicherer verweigerte eine Schadenszahlung wegen grob fahrlässigen Verhaltens gemäß § 61 VVG (altes VVG, neu zu finden in § 81 VVG), sowie die Leistungsfreiheit des Versicherers aus § 25 VVG (a.F., neue Fassung § 26 VVG) in Verbindung mit § 23 VVG.

Fazit
Weder Schlüssel noch Papiere sollten Sie im Fahrzeug lassen. Ihr Auto kann mit einem gültigen Fahrzeugpapier sofort über die Grenze geschafft und verkauft werden. Sollten Sie dennoch aus irgendwelchen Gründen eine dauerhafte Mitführung der Papiere im Kfz benötigen, müssen Sie dies Ihren Versicherer als „Gefahrerhöhung“ mitteilen. Nur wenn dieser dem zustimmt, haben Sie auch Kaskoschutz.