Reiseabbruchversicherung zahlt nicht, wass dann?
Mit Corona Pandemie gab es mehr Beschwerden über Reise-Abbruchversicherungen. Wann zahlt der Versicherer und wann nicht?
Einige Gesellschaften haben erst mit Ende 2021 entsprechende Policen optimiert, so dass auch Corona-Erkrankungen kein Problem mehr darstellen (zu empfehlen ist auch der Corona Schutzbrief). Aber es stellt sich dennoch die Frage, wann zahlt eine Reise-Krankenversicherer und wann nicht? Hier mal zwei Fälle aus dem Jahresbericht 2021 des Versicherungsombudsmanns. Und man kann schnell erkennen, wie wichtig Bedingungsklauseln sind.
Indien: Abbruch einer Motorradreise aufgrund eines Magen-Darm-Infektes
Während einer Motorradreise durch Indien, musste der versicherte Biker nach zwei Tagen aufgrund eines viralen Magen-Darm-Infektes, Kreislaufkollaps und Muskelkrämpfe seine Reise unterbrechen. Die begehrten Leistungen aus der Reiseabbruchversicherung lehnte der Versicherer ab. Grund für die Ablehnung war, das ärztliche Attest stammte nicht von einem in Indien zugelassenen und praktizierenden Arzt, sondern von einem mitreisenden deutschen Arzt aus der Reisegruppe. Zurück nach Deutschland suchte der Biker keinen Arzt mehr auf, da er wieder gut auf den Beinen war. Die Beschwerde beim Ombudsmann hatte Erfolg, denn laut Versicherungsbedingungen wurde lediglich die Vorlage einer „ärztlichen Bescheinigung“ verlangt und kein Attest eines Arztes im Reiseland. Der Versicherer zahlte nach der Beschwerde die Kosten laut Vertrag.
Corona: Ohne Impfung kein Versicherungsschutz
Vor einer Schiffszeise hatte der Versicherte sich gegen das Corona-Virus impfen lassen. Problem, die Impfung hatte aufgrund seiner Vorerkrankung keine Wirkung, so dass sich keine Antikörper bilden konnten. Seine Ärzte haben empfohlen, die Reise aufgrund seiner Vorerkrankungen abzubrechen. Bei der abgeschlossenen Reiseversicherung bestand jedoch nur Versicherungsschutz im Falle einer „Impfunverträglichkeit“. Die hatte der Versicherte ja nicht. Dennoch begehrte der Versicherte Leistungen aus seiner Versicherung, die diese ablehnte. Mit einer Beschwerde beim Ombudsmann wandte sich dieser an den Versicherer und bat um eine Kulanzregelung, da aufgrund der fehlenden Wirkung es dazu führen könne, dass die Reise unzumutbar gewesen wäre und dann doch die Reise abgebrochen werden müsse. Der Versicherer hielt an seiner Meinung fest, aber dennoch konnte eine Regelung getroffen werden, so dass der Versicherte ein Drittel der Kosten ersetzt bekam.